Die eigentliche Arbeit beginnt nach den Ritualen

An allen Zeremonien betont der Schamane, wie wichtig die Arbeit im Alltag nach den Ritualen ist. Seine Grundregeln sind: Meditation, Sauna und Sport. Was meint er genau damit? Wie erfahre ich die Freiheit und Ruhe in meinem Leben, die ich so bewusst in den Ritualen gespürt habe? Gerne erzähle ich Euch meine Erfahrungen.

 

Meine Erfahrungen während den Ritualen

Nach vielen Zeremonien mit der Medizinpflanze nahm ich nicht nur die Visionen oder die Botschaften mit in den Alltag, sondern auch die Fähigkeit zu erkennen, dass ich nicht bin, wer ich denke zu sein. In einer Vision erlebte ich die wunderbaren, unschuldigen und sensiblen Wesen im Universum, die auf uns hinunter schauten und uns auslachten. Sie fragten sich, wieso wir Menschen so litten, wenn doch alles nur Liebe und Licht ist. Als sie mich mit ihrem Licht einhüllten, musste ich auch über mich selber und mein Leiden lachen.

Aber eine Zeremonie kann auch hart sein. Es kommen Muster aus der Vergangenheit auf und man reinigt sich von Altlasten. Einmal weinte ich für alle meine weiblichen Familienmitglieder und reinigte somit Generationen angesammelter Trauer. Also mein Vater starb, kam meine Urangst vom eigenen Tod in der Ritualnacht hoch. Ich kämpfte die ganze Nacht dagegen an, bis ich mit meiner Angst Frieden schloss und aufgab. Doch was steckt hinter all diesem Leiden? Was steckt hinter all diesen Visionen und Botschaften?

 

Nichts. Nur Stille und Bewusstsein.

 

Hinter all diesen Facetten meines Seins, BIN ich einfach. Eine innere Ruhe - keine Gedanken, keine Person, keine Vergangenheit, keine Muster, keine Visionen, keine Zukunft. Diese Erfahrung konnte ich an den Ritualen direkt mit der Medizinpflanze machen. Aber sie hält nicht lange an.

 

Am Morgen nach den Zeremonien fühlte ich mich, als hätte ich alle Probleme in der Nacht im Wald vergraben. Ich fühlte mich wie neugeboren und mit einer Zuversicht, dass ich nun alles verstanden hatte. Es vergingen aber nur ein paar Tagen, bis ich merkte, dass ich wieder im gleichen Trott war und die Probleme, die ich als herausgekotzt dachte, wieder im Alltag auftauchten. Wo war nun diese innere Ruhe?

 

Den Alltag meistern

Omar sagt immer wieder, wir sollen meditieren. Denn die Transformation hört nicht einfach nach den Ritualen auf. Die Medizin und der Schamane können Dir den Weg zur Freiheit zeigen. Doch es ist ein langer Weg, bis man die Konditionierung seiner Person auflöst. Mit Meditation kann man die Erfahrungen der inneren Ruhe wieder herbeiholen. Die Sauna dient der körperlichen Reinigung von allen Giftstoffen die wir zu uns nehmen. Der Sport gilt als "Ego-Töter", d.h. wenn die negativen Gedanken nicht aufhören, kann Sport eine Ablenkung sein und Ruhe bringen.

 

Es gibt verschiedene Arten, diese Hilfsinstrumente anzuwenden. Die Meditation muss nicht immer 40 Minuten täglich im Lotussitz geschehen. Für mich heisst Meditation, bewusst sein, sich nicht in seinen eigenen Gedanken verlieren. Meine besten Meditationen habe ich im Bus auf dem Weg zur Arbeit. Oder in einer Krisensituation, wo ich plötzlich merke, dass ich in ein Drama gefallen bin und mir dessen bewusst werde. Dann muss ich meistens Lachen, als hätte ich mich selber ertappt.

Anstatt in die Sauna zu gehen, oder zu Joggen, kann man auch eine andere Form von Ausgleich und Entgiftung finden. Jeder Mensch ist anders und es geht schlussendlich darum, ausgeglichen und ruhig durch das Leben zu gehen.

 

Der grösste Irrtum in meinen Augen ist, wenn wir versuchen, jemand anders zu werden, anstatt einfach zu sein. Unsere wahre Natur war schon immer hier. Sie ist auch nie verschwunden, wie die Sonne, die immer scheint, auch wenn nur Regen, Donner und schwarze Wolken am Himmel zu sehen sind. Omar hat immer wieder gesagt: "es ist so einfach, aber so schwierig". Das bringt es für mich auf den Punkt. Während meinen Phasen des Leidens sagte mir Omar immer wieder, dass es egal ist, was ich erlebe. Hatte ich zum Beispiel Liebeskummer, sagte er einfach: "ist doch egal. Geniesse es!". Ich war in diesen Momenten so wütend auf ihn. Mein Leiden war doch wichtig! Ich verstand nicht, dass ich nicht diese dieser Gedanke bin, der leidet. Erst später begriff ich, dass all dieses Leiden auf der Oberfläche passiert. Probleme kommen immer. Aber man hat die Wahl, ob man leidet oder nicht.

 

Dank der Ritualarbeit und Omar lebe ich nun ein ruhiges und glückliches Leben. Die Erkenntnisse helfen mir, meinen Alltag zu meistern. Natürlich studiere ich immer noch zu viel nach oder leide, wenn mir etwas Unschönes zustösst. Für mich ist es eine Illusion zu denken, dass man plötzlich "erleuchtet" ist. Aber ich schwelge fast nie mehr in der Vergangenheit und mache mir immer weniger Sorgen über meine Zukunft. Wenn ein Problem eintrifft, dann kann ich schneller Verantwortung übernehmen und, wenn es in meiner Macht liegt, das Problem lösen oder loslassen. Und ich bin unheimlich dankbar für alles, was mir bis jetzt geschah! Ahó!

 

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Comments: 1
  • #1

    Omar Aguilar Leõn (Monday, 26 June 2017 07:14)

    Queria dar las Gracias a juliet por la Organizacion de los Viajes Chamanicos al Sudamerica y por haber echo posible que exista esta Pagina,por todo lo que me ayudo en la Organizacion y participacion de los Rituales.Claro tambien por la participacion al los Rituales de Medicina y despues de tanto tiempo encontro su Camino y una nueva Vida con tanta Felicidas .El Camino fue duro con tanta tristesa y amargura ,pero lo importante es que tu juliet has entendido que se puede superar tambien las Amarguras y momentos de tristesa y se puede salir adelante,hay que solo tratar de entender.Tu has logrado mucho ,fue todo tu camino y personal ..
    Muchas gracias por existir
    Omar